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Management multipler Divergenzen
 
 

Management multipler Divergenzen
- Begleitstudie zur Organisation und Koordination
des Mega-Event-Projekts 'Kulturhauptstadt Europas Ruhr 2010'


(Gefördert durch die DFG von Juli 2009 bis Juni 2011. Ein Kooperationsprojekt mit RUHR.2010.)

Projektleitung:
Prof. Dr. Ronald Hitzler
Dr. Arne Niederbacher

Projektbearbeitung:
Gregor Betz, M.A.
Dr. Gerd Möll
Jörg Thierfeldt (studentische Hilfskraft)


Projektlaufzeit:
Januar 2009 bis September 2011

Kurzbeschreibung des Projekts:

Den bisherigen Vorzeichen, Anzeichen und Ankündigungen zufolge wird die 'Kulturhauptstadt Ruhr.2010' das kulturelle Mega-Event Europas im frühen 21. Jahrhundert werden. Die hochkomplexe und entsprechend aufwändige Planung und Durchführung durch eine Vielzahl von Akteuren erstreckt sich über nahezu zehn Jahre und wird seit Anfang 2007 wesentlich von der eigens dafür gegründeten 'RUHR.2010 GmbH' geleistet. Im projektierten Forschungsvorhaben wird dieses Mega-Event als ein Trajekt begriffen, in dem die sinngebende Hauptidee – 'Wandel durch Kultur' – zahlreiche Initiativen, Aktionen und Re-Aktionen vielfältiger (individueller und korporativer) Akteure evoziert und provoziert. Erkennbar ist bereits (seit einiger Zeit), dass diese in der Regel zwar semantisch mit der Hauptidee des Mega-Events konvergieren, dass dabei bzw. damit jedoch gleichwohl von den verschiedenen Akteuren jeweils vor allem Partial- und Sonderinteressen verfolgt werden, die untereinander stark divergieren. Die zentrale Fragestellung des Forschungsvorhabens richtet sich dementsprechend darauf, ob und wie diese zum Teil bereits virulenten, zum größeren Teil (noch) potentiellen Ziel- und/oder Interessenkonflikte zwischen den in die 'Kulturhauptstadt RUHR.2010' involvierten Akteuren 'gemanaged' werden (können). Untersucht werden soll, ob und wie die multiplen Divergenzen in welchen Arten von Kompromissen 'aufgefangen' und in welchen Formen sie ggf. integriert werden können. Im Rahmen unserer bislang aus Lehrstuhl-Mitteln finanzierten Voruntersuchungen hat sich bereits gezeigt, dass dieses 'Management' im Wesentlichen von der 'RUHR.2010 GmbH' geleistet werden muss, weswegen die Aktivitäten dieser Organisation im Zentrum der projektierten ethnographischen Untersuchungen sowie der trajekt- und mikropolitiktheoretischen Analysen stehen. Zentrale Methode des Ethnographischen Projekts sind Over-the-shoulder-Erhebungen zu den komplexen organisatorischen Aktivitäten, ergänzt durch Interviews mit einschlägig befassten und verantwortlichen Personen.


Zum Artikel "Mittendrin statt nur dabei. Ronald Hitzler und sein Team tauchen in die Kulturhauptstadt ein" in mundo 12/20 (PDF)

Publikationen:

  • Betz,Gregor (2014):„Auf die Erzählung kommt es an…“ Mediale Prä- und Rekonstruktion von Events. In: Grenz, Tilo/Möll, Gerd (Hg.): Unter Mediatisierungsdruck. Änderungen und Neuerungen in heterogenen Handlungsfeldern. Wiesbaden: Springer VS. S. 51-67.

  • Hitzler, Ronald/Betz, Gregor/Möll, Gerd/Niederbacher, Arne (2013): Mega-Event-Macher. Zum Management multipler Divergenzen am Beispiel der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010. Wiesbaden: VS Verlag.

  • Hitzler, Ronald (2013): Der Wille zum Wir. Events als Evokationen posttraditionaler Zusammengehörigkeit. Das Beispiel der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010. In: Pries, Ludger (Hg.): Zusammenhalt durch Vielfalt? Bindungskräfte der Vergesellschaftung im 21. Jahrhundert. Wiesbaden: Springer VS. S. 65-81.

  • Betz, Gregor (2012): Mega-Event-Macher. Organisieren von Großereignissen am Beispiel der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010. In: Zanger, Cornelia (Hg.): Erfolg mit nachhaltigen Eventkonzepten. Wiesbaden: Gabler. S. 161-179.

  • Betz, Gregor (2012): „Höher, schneller, weiter“. Zur Eventisierung der Stadt(gesellschaft). In: Zeitschrift für Alternative Kommunalpolitik. 01/2012. S. 32-34.

  • Betz, Gregor (2011): Das Ruhrgebiet – europäische Stadt im Werden? Strukturwandel und Governance durch die Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010. In: Frey, Oliver; Koch Florian (Hg.): Die Zukunft der europäischen Stadt. Stadtgesellschaft. Stadtplanung. Stadtpolitik. Wiesbaden: VS Verlag. S. 324-342.

  • Betz, Gregor/Hitzler, Ronald/Pfadenhauer, Michaela (2011) (Hrsg.): Urbane Events. Über den Eventisierungsdruck von Städten. Wiesbaden: VS Verlag.

  • Betz, Gregor/Hitzler, Ronald/Pfadenhauer, Michaela (2011): Zur Einleitung. Eventisierung des Urbanen. In: Betz/Hitzler/Pfadenhauer (Hg.): Urbane Events. Wiesbaden: VS Verlag. S. 9-24.

  • Betz, Gregor/Niederbacher, Arne (2011): Steuerung komplexer Projekte. Zur institutionellen Einbindung urbaner Mega-Event-Organisationen. In: Betz/Hitzler/Pfadenhauer (Hg.): Urbane Events. Wiesbaden: VS Verlag. S. 319-334.

  • Hitzler, Ronald/Kirchner, Babette/Betz, Gregor (2011): Das Beispiel Loveparade. Zur Selbstverständlichkeit und Verselbstständigung eines urbanen Events. In: Betz/Hitzler/Pfadenhauer (Hg.): Urbane Events. Wiesbaden: VS Verlag. S. 261-277.

  • Hitzler, Ronald (2011): Eventisierung. Drei Fallstudien zum marketingstrategischen Massenspaß. Wiesbaden: VS Verlag.

  • Möll,Gerd/Hitzler, Ronald (2011): Organisationsprobleme derkulturbetriebenen Transformation moderner Urbanität. DasBeispiel dereuropäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010. In:Betz/Hitzler/Pfadenhauer (Hg.):Urbane Events. Wiesbaden: VS Verlag. S. 335-350.

  • Betz, Gregor (2010): Organisieren unter den Bedingungen derPolitisierung, der Expansion und der Temporalität. Fallstudiezur Organisationder ‚Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010’.Master-Arbeit. Bochum.

  • Hitzler, Ronald/Niederbacher, Arne (2010): Das Ereignis als Aufgabe. ZurTrajektstruktur der Kulturhauptstadt Europas Ruhr 2010. In: Frank,Sybille/Schwenk, Jochen (Hrsg.): Cultural Turns in der Soziologie.Frankfurt a.M., New York: Campus.

  • Betz, Gregor (2008): Von der Idee zum Titelträger. RegionaleKooperationsprozesse des Ruhrgebiets bei der Bewerbung zurKulturhauptstadt Europas 2010. In: Mittag, Jürgen (Hg.): DieIdeeder Kulturhauptstadt Europas. Anfänge, Austegstaltung undAuswirkung europäischer Kulturpolitik. Essen: Klartext-Verlag.S. 191-213.

 
 
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