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NovaMille
Die Ausbildung innovativer Organisationskulturen und -milieus an der Schnittstelle zwischen technischer Dienstleistung und Kunden Kurzbeschreibung
des Projekts:
Im Verlauf der Untersuchung hat sich gezeigt, dass der Aufbau, die Pflege und Koordination von (Unternehmens-) Netzwerken eine wichtige Rolle bei der Ausbildung innovativer Unternehmenskulturen und -milieus spielt, weswegen (über die genannten Methoden hinaus) auch Netzwerkanalysen beim Praxispartner durchgeführt wurden. Das empirische Vorgehen wurde flankiert durch theoretische Arbeiten (insbesondere zu den Themen Innovation, unternehmerisches Handeln und zur Bedeutung der Figur des Unternehmers).
Auf Basis der theoretischen Arbeiten zur Bedeutung der Figur des Unternehmers und der empirischen Erkenntnisse über die Vorgehensweisen der Protagonisten des Praxispartners, wurden unternehmenskulturelle Rahmenbedingungen identifiziert, die es in Organisationen handelnden Subjekten ermöglichen, sich als Unternehmer und Wirt zu verstehen und dergestalt zu handeln. Bewirtschaftendes Handeln ist für Unternehmen die Grundlage unternehmerischen Handelns. Durch die Bewirtschaftung von am Markt eingeführten Produkten können Ressourcen und Freiräume bereitgestellt werden, die einerseits der Modifizierung, Weiterentwicklung oder Nachverwertung von bereits bewirtschafteten Produkten (bewirtschaftendes Handeln) und andererseits der Entwicklung und Einführung von Produktinnovationen am Markt dienen (unternehmerisches Handeln). Das identifizierte Modell spielerischen Unternehmertums basiert zunächst darauf, dass Mitarbeitern Freiräume zugestanden werden, die sie eigenverantwortlich (und d.h. auch zweck- und zielungebunden) für die Verwirklichung eigener Ideen nutzen können - bzw. für all das, was ihrer Ansicht nach primär zunächst zur Entwicklung und Entfaltung ihrer Fähigkeiten beiträgt und sekundär dem Unternehmen zugute kommt. Bei der Entwicklung und Realisierung innovativer Produkte steht wertrationales, d.h. einer Idee verpflichtetes und damit unternehmerisches Handeln im Vordergrund. Sobald innovative Produkte verwirklicht wurden und sich am Markt zu etablieren beginnen, wird wertrationales Handeln sukzessive durch zweckrationales, d.h. bewirtschaftendes Handeln ergänzt. Nachdem zunächst also die Umsetzung einer Idee im Vordergrund steht, kommt erst sukzessiv die Bewirtschaftung des Produkts in den Blick. Die im Projekt aufgegriffene und weiterentwickelte Perspektive, Innovation als sozial konstruiert und damit (unternehmens-) kulturell bestimmt zu begreifen, erwies sich insbesondere im Rahmen der empirischen Untersuchungen beim Praxispartner Partysan Central GmbH als ausgesprochen fruchtbar. Das Aufeinandertreffen unterschiedlicher (unternehmens-) kultureller Vorstellungen an der Dienstleister-Kunden-Schnittstelle, so das Ergebnis der Untersuchungen, kann von FLE's gewinnbringend im Sinne der Strategie des 'cultural hacking' genutzt werden: In Organisationen handelnde Subjekte (und insbesondere FLE's) müssen darauf spezialisiert sein, Informationen mit der Aussicht auf Gewinn zu synthetisieren, indem sie Daten, Konzepte und Ideen auswerten, deren Bedeutung anderen Menschen nicht bewusst oder beachtenswert erscheint. Sie rekurrieren dabei auf soziale Netzwerke, um (permanent) Informationsströme aus anderen Bereichen der Wirtschaft und insbesondere aus dem Kundenkontakt in 'ihre Organisation' zu lenken. Die Strategie des 'cultural hacking' - d.h. die Sichtung unbekannten Terrains und die Orientierung darin sowie die Herauslösung zentraler Themen wie Trends aus diesen - ist von elementarer Bedeutung für Produktinnovationen. Ebenso wie die experimentell-spielerische Einführung neuer Elemente in diese Terrains oder die Übertragung bzw. Nachverwertung dieser in anderen Terrains. Die Ausbildung und Etablierung innovativer Milieus, welche durch besonders 'dichte' Kommunikation geprägt sind und 'cultural Hacking' an der Kunden-Dienstleister-Schnittstelle ermöglichen, setzt wechselseitiges Verstehen und Verständnis voraus. Das empirisch identifizierte und theoretisch weiterentwickelte Modell der dialogischen Praxis ermöglicht Verstehen und Verständnis im Sinne eines kommunikativen Akts des Herstellens gemeinsamer Bedeutungen durch die strategische Nutzung alltäglicher kommunikativer Kompetenzen der Mitarbeiter. Kunden können durch den Einsatz dieser Methode in den Prozess der Dienstleistungsentwicklung und -erbringung integriert werden und avancieren dergestalt zu Co-Produzenten bzw. Co-Innovatoren der Dienstleistung. Im Verlauf der empirischen Arbeiten zu innovativen Unternehmenskulturen und -milieus sowie den damit korrespondierenden Überlegungen zur Entwicklung innovativer Dienstleistungen haben sich im Verbundprojekt auffällige Parallelen in den Bereichen Event- und Softwareentwicklung gezeigt. Sowohl bei der zyklischen Entwicklung von Events (Praxispartner Partysan Central GmbH) als auch bei der Erstellung von Individualsoftware (Praxispartner Adesso AG) wird im Management und bei der Projektdurchführung erfolgreich von Prinzipien agiler Methoden Gebrauch gemacht. Beiden Firmen gelingt es dabei, dass Kunden durch eine umfassende Einbettung in den Entwicklungsprozess zu Co-Produzenten von Dienstleistungen und Produkten avancieren. Durch den kontrastierenden Vergleich der Vorgehensweisen konnten beiden Praxispartnern wichtige Anregungen für die Vorgehensweise bei der Entwicklung von Innovationen vermittelt werden. Darüber hinaus wurden Grundzüge eines Modells zyklischer Produktentwicklung herausgearbeitet, welches die Basis für die Entwicklung einer Methode agiler Innovationsarbeit darstellt. Die iterative, zyklische Entwicklung von Produktinnovationen ermöglicht Unternehmen die Bewältigung komplexer Problemstellungen unter Berücksichtigung vielfältiger Kundenwünsche und -vorstellungen. Kontakt: Dr. Arne Niederbacher Publikationen:
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